Wiener Neos-Stadtrat vergibt 30.000-Euro-Beratervertrag an ehemaligen Neos-Obmann

by John Tuscha

Autor: B.T. Bilder: Wikipedia CC 0 2.0/ Author Franz Johann Morgenbesser Lizenz: Public domain


Matthias Strolz fiel bisher mit skurrilen Selbstfindungs-Videos und nicht als Bildungsexperte auf

Die Neos nehmen für sich in Anspruch, gegen Freunderlwirtschaft und Korruption zu kämpfen. Auf ihrer Internetseite ist zu lesen: „Die Republik wirkt immer mehr wie ein Selbstbedienungsladen einiger Weniger, die sich fleißig die Taschen mit deinem Steuergeld füllen. Es ist ein System, in dem immer mehr zählt, wer wen kennt – und nicht, was du kannst oder welche Qualifikationen du mitbringst.“

Was nun in Wien geschieht, kommt dieser Kritik sehr nahe. Allerdings geht es dabei um die Neos selbst. Wie Medien berichten, hat der pinke Wiener Bildungsstadtrat und Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr den früheren Neos-Bundesobmann Matthias Strolz als Berater für die Umsetzung von Bildungsprojekten engagiert. Bis Herbst soll Strolz Verbesserungsvorschläge für das Wiener Bildungswesen ausarbeite. Kostenpunkt: 30.000 Euro bzw. 5.000 Euro monatlich an
Steuergeld.

Die schiefe Optik, dass einem Parteifreund ein lukrativer Beratervertrag zugeschanzt werden soll, wird dadurch verstärkt, dass Strolz bisher nicht gerade als Bildungsexperte in Erscheinung getreten ist. Vielmehr fiel der Neos-Mitbegründer nach seinem Ausscheiden aus der Politik eher mit teilweise skurrilen Selbstfindungs-Videos im Internet auf.

Welche Kompetenz Strolz mitbringt und ob der Beratervertrag an ihn rechtens vergeben wurde, will auch Wiens FPÖ-Chef Stadtrat Dominik Nepp wissen und kündigt eine Anfrage an Neos-Stadtrat
Wiederkehr an: „Wir wollen wissen, welche Leistungen erbracht werden, wie viele Stunden Strolz arbeitet, welche Kompetenz er mitbringt, ob der Posten korrekt ausgeschrieben wurde und was die Anforderungen waren. Schlussendlich interessiert uns auch, was die Wienerinnen und Wiener konkret davon haben werden. Von einem Transparenzstadtrat werden wir wohl transparente Antworten erwarten können.“

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