BRD: Intensivbetten vor allem mit Covid-„Verdachtsfällen“ belegt?

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Die Auslastung der Intensivbetten mit potenziellen COVID-19-Patienten in Deutschland nimmt kontinuierlich zu. Auch Patienten mit negativem PCR-Test wurden auf der Intensivstation als COVID-Patienten behandelt.

Auch vor der Möglichkeit eines „drohenden Kollaps“ des Gesundheitssystems begründet die Bundesregierung ihre Maßnahmen. Doch eine neue Analyse ergibt ein differenzierteres Bild.

Seit Anfang September sei die Zahl der COVID-19-Patienten auf Intensivstationen um etwa das 17-fache gestiegen, meldete nun jüngst das ZDF.

Derweil nahm die Initiative Qualitätsmedizin (IQM) eine Analyse vor: Für die Auswertung wurden nach IQM-Angaben die Abrechnungsdaten von 421 IQM Krankenhäusern analysiert, die ihre Daten für die Studie freiwillig zur Verfügung stellten. „Im ersten Halbjahr 2020 wurden in den an der Studie beteiligten Krankenhäusern 2,8 Millionen Fälle behandelt. Dies entspricht circa 35 Prozent aller in Deutschland repräsentierten Krankenhausfälle“.

Einen Hinweis auf die Hintergründe für das Phänomen der steigenden Beanspruchung der Intensivkapazitäten gibt das IQM mit Verweis auf die sogenannte „Verdachtsdiagnose“.

„Erstaunlicherweise fanden wir mit 46.919 eine viel höhere Zahl von stationären Patienten, die mit der Verdachtsdiagnose einer COVID-Erkrankung, allerdings ohne Nachweis der Infektion im Labor, behandelt wurden“, heißt es in der Studie.

Den wahrscheinlichsten Grund für diesen Umstand sehen Experten nicht in mangelnden Testkapazitäten, sondern in der „medialen Präsenz des Themas“. Darauf sei zurückzuführen, dass „Fälle mit passender Symptomatik selbst dann als COVID-Verdacht behandelt wurden, wenn der PCR-Test negativ blieb“.

Wenn also „Patienten“, welche nur „Verdachtssymptome“ aufweisen, sofort auf die Intensivstation gebracht werden, so scheint es nicht verwunderlich, dass die Kapazitäten bald ausgeschöpft sind.

[Autor: M.M. Bild: Wikipedia/Ad Meskens Lizenz: CC BY-SA 4.0]

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