„Gratulation“, Hans Rauscher!

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Autor: E.K.-L. Bild: Screenshot „der Standard“ Lizenz: –


Ein interessanter Kommentar im „Standard“

Zugegeben, in der lachsfarbenen Wiener Tageszeitung findet der Leser ziemlich selten zu Papier gebrachte Gedanken, die einem Christkonservativen wie dem Verfasser dieser Zeilen ans Herz gehen. Einer dieser raren Beiträge stammt aus der Feder von Hans Rauscher: Religion raus aus der Schule? (Samstag, dem 10. Dezember). Es handelt sich um eine Replik auf den Text von Frau Muzayen Al-Youssef in der „Standard“-Ausgabe zwei Tage zuvor, zu Mariä Empfängnis. Eine Stellungnahme zu deren Argumenten ist hier bei „Zur Zeit Aktuell“ zu finden (Lachsfarbener Anti-Klerikalismus?, 9.  Dezember 2022).

Der altgediente Recke Hans Rauscher wendet sich überraschend deutlich gegen seine Kollegin Al-Youssef. Er schreibt:

Auch wenn viele das nicht mehr wissen oder wahrhaben wollen – jede Gesellschaft beruht auch auf dem religiösen Erbe. Der deutsche Bundespräsident Theodor Heuss sagte 1950, das „Abendland“ (Europa) ruhe auf drei Hügeln: Golgatha, der Akropolis und dem Kapitol. Die Akropolis steht für die am Menschen orientierte griechische Philosophie und die Grundform der Demokratie. Das Kapitol für das römische Staats- und Rechtsverständnis. Golgatha für das Christentum (Neues Testament) …

D’accord! Damit geht Rauscher mit dem sogenannten Böckenförde-Theorem konform, das da lautet: Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann. Mit anderen Worten: Selbst der säkularisierte Staat bedarf eines religiösen Unterfutters. In unseren Breiten ist dies das Christentum.

Rauscher erwähnt eine Art kulturellen Kollateralnutzen unseres Glaubens: Ganz abgesehen davon, dass Europa ohne die grandiose Fülle an religiöser Kunst einfach ein Öde wäre. Europa ist undenkbar ohne Michelangelos ‚Weltgericht‘ in der Sixtinischen Kapelle, ohne die romanischen, gotischen, barocken Kathedralen, die Hagia Sophia im ehemaligen Konstantinopel, um nur ein paar zu nennen.

Der Kommentator verweist auf die Tatsache, wonach ein großer Teil unserer Ethik nach wie vor auf einer religiösen Botschaft, verdichtet in der „Bergpredigt“, in der Christus die Armen, die Friedfertigen, die nach Gerechtigkeit Suchenden seligpreist, beruhe.

Rauschers Fazit: Bis dahin sollte man vorsichtig sein mit dem Rauswurf der Religion aus den Schulen, vielleicht den Religionsunterricht verbessern.

Die Gedanken von Rau, so sein bekanntes Kürzel, tun besonders zur Adventzeit jedem Gläubigen gut. Es sei Ihnen eine christliche Weihnacht gegönnt.

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