Hohe Ehre für den Feldkircher Bischof

by John Tuscha

Autor: E.K.-L. Bilder: Wikipedia/Monegasque2 Lizenz: CC BY-SA 4.0


Erzbistum Liechtenstein hat nun Apostolischen Administrator

Liechtensteins Erzbischof Wolfgang Haas (geb. am 7. August 1948), seit 1997 in dieser Funktion, bot vor einigen Wochen – den Usancen entsprechend – anlässlich der Vollendung des 75. Lebensjahres dem Heiligen Vater in Rom seinen Rücktritt an. Papst Franz reagierte daraufhin nicht mit der Ernennung eines Nachfolgers für den bei manchen zeitgeistigen Gläubigen minder gelittenen, aber romtreuen Kirchenfürsten, sondern setzte einen Apostolischen Administrator in der Person des Bischofs von Feldkirch, Benno Elbs, ein. Ein derartiger Administrator leitet die Erzdiözese als Verwalter bloß vorübergehend, das heißt: bis ein neuer Erzbischof für Liechtenstein ernannt, geweiht und schlussendlich in sein Amt eingeführt wird.

Die Ernennung eines österreichischen Bischofs bedeutet einen schweren Schlag für das schweizerische Bistum Chur, mit dem das Fürstentum Liechtenstein seit Jahrhunderten eng verbunden ist. Bis 1997 gehörte das Dekanat Vaduz, dessen Sprengel das Gebiet des Fürstentums umfasst (insgesamt zehn Pfarren), zum Bistum Chur, dessen Bischof bis zu diesem Zeitpunkt Wolfgang Haas hieß. Danach erfolgte durch Johannes Paul II. die Rangerhöhung (von Bischof zu Erzbischof) von Wolfgang Haas durch Schaffung der Erzdiözese Liechtenstein. Der Grund dafür war die bekannte Treue von nun emeritierten Wolfgang Haas zu den traditionellen, auf einigen Gebieten sogar vorkonziliaren, Werten der Katholischen Kirche. Ein Beispiel dafür ist die Vorliebe des sich nunmehr in den Ruhestand zurückziehenden Kirchenfürsten für die tridentinische Messe, die bekanntlich in lateinischer Sprache gehalten wird und in der der Priester die Messe mit dem Antlitz zum Altar zelebriert.

Für Österreich ist die Ernennung eines hiesigen Bischofs zum Verwalter des Erzbistums Liechtenstein ein weiteres Zeichen der Verbundenheit des Fürstentums mit unserer Heimat. Schließlich ist die regierende Dynastie eine der bekanntesten österreichischen Geschlechter, stets dem Hause Habsburg treu. Die engen Bande zwischen Österreich und Liechtenstein wurden nach dem Ersten Weltkrieg gelockert. Die Schweiz wurde neuer Partner, zum Beispiel beim Zoll, im Geld- und Postwesen. Immerhin hält das Fürstentum am leicht modifizierten österreichischen Privatrecht fest, unser altehrwürdiges ABGB aus dem Jahre 1811 gilt nach wie vor auch in Liechtenstein.

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