Marokko ermöglicht Migrantenansturm auf spanische Exklave Ceuta

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Nordafrikanisches Königreich erhält jährlich EU-Hilfen in Millionenhöhe

Die in Nordafrika gelegene spanische Exklave Ceuta wird von Migranten geradezu gestürmt. Binnen 24 Stunden kamen rund 5.000 illegale Einwanderer aus Marokko. Laut spanischen Medienberichten schwammen die Migranten von der marokkanischen Stadt Fnideq aus durch das Mittelmeer oder liefen bei Ebbe auch am Strand entlang.

Möglich wurde der Migrantenansturm Ceuta, weil Marokko offenbar seine Grenzkontrollen zur 85.000 Einwohner zählenden spanischen Stadt und damit zur EU eingestellt hat. Das nordafrikanische Königreich ist verärgert, weil Spanien die medizinische Behandlung des Chefs der Unabhängigkeitsbewegung Polisario für Westsahara erlaubt hat. Marokko wiederum erhebt Ansprüche auf die Westsahara.

Das Verhalten Marokkos kann als Affront gegenüber der gesamten Europäischen Union gewertet werden. Schließlich hat der nordafrikanische Staat mit der EU ein Assoziierungsabkommen sowie ein vertieftes und umfassendes Freihandelsabkommen (DCFTA) abgeschlossen. Außerdem profitiert Marokko vom Europäischen Nachbarschaftsinstrument. Allein aus diesem Programm erhielt Marokko 2017 satte 189,5 Millionen Euro an europäischem Steuergeld. Aber Dankbarkeit ist bekanntlich keine politische Kategorie, und so scheint Rabat Brüssel zu zeigen, wer am längeren Ast sitzt.

[Autor: B.T Bild: Wikipedia/Mario Sánchez Bueno from Ceuta, España Lizenz: CC BY-SA 2.0]

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