Die männlichen Bewerber identifizierten sich selbst kurzerhand als „Transfrauen“, um gesetzliche Genderparität zu umgehen.
Die zwei Jahre alte Partei „Fuerza por Mexico“ (Macht für Mexiko; FxM) ist bekannt für ihre radikalen feministischen Forderungen. Das christliche Online-Portal „Mercatornet“ veröffentlichte ein Wahlkampf-Video. In dem fordert eine der Bewerberinnen der FxM „dass Frauenmörder lebenslang inhaftiert und kastriert werden sollten“.
Im Bundesstaat Tlaxcala sorgte die Partei für internationale Schlagzeilen. 18 ihrer Kandidaten liefen Gefahr, von der Liste gestrichen zu werden, da sie den bundesweiten Forderungen nach einer Geschlechterparität auf den Wahllisten nicht entsprachen.
Wie das christliche Medium ironisch berichtete, „entdeckten die 18 Kandidaten der FxM glücklicherweise ihre wahre Genderidentität“ – rechtzeitig vor der Wahl. „Trotz ihres männlichen Erscheinungsbildes sind sie Frauen, und sie sind es immer gewesen.“
Die Wahlkommission von Tlaxcala hatte kürzlich eine lebhafte Debatte auf Zoom geführt: „Die Teilnehmer kamen zu dem Ergebnis, dass es falsch sei, die Realität der Genderselbstidentifizierung von Kandidaten anzuzweifeln, und dass es keinen Beweis gäbe, der Vorwürfe eines fingierten Geschlechtswandels unterstützt. Wie sollte das auch sein? Nur die Kandidaten selbst wissen, ob sie männlich oder weiblich oder was auch immer sind. Biologie hat damit nichts zu tun“.
Seit 2018 ist es laut einer Gerichtsentscheidung möglich, das Geschlecht zu ändern. 2019 habe der Gesetzgeber von Tlaxcala die Genderselbstidentifizierung als grundlegendes Menschenrecht anerkannt. Ein medizinischer Eingriff ist nicht notwendig.
[Autor: A.T. Bilder: Wikipedia/ Lizenz: CC BY-SA 4.0]