Razzia am wichtigsten russischen Weltraumbahnhof

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Autor: A.R. Bilder: Wikipedia/NASA/Bill Ingalls Lizenz: public domain


Kasachische Behörden haben russische Vermögenswerte am Weltraumbahnhof Baikonur beschlagnahmt, der seit den 1950er Jahren der wichtigste Weltraumbahnhof des russischen Raumfahrtprogramms ist.

Radio Free Europe berichtet unter Berufung auf die Moskau Times, dass russische Vermögenswerte beschlagnahmt wurden, die TsENKI gehören, der russische Organisation, die für die Verwaltung und die Durchführung der Starts verantwortlich ist. Die beschlagnahmten Vermögenswerte dürfen nicht mehr außer Landes gebracht werden.

Grund für die Beschlagnahmung sind angebliche Schulden in Höhe von 13,5 Milliarden Tenge (27 Mrd. Euro), die Russland dem Joint Venture der beiden Staaten, Baiterek JSC, schuldet. TsENKI soll im Januar über die drohende Razzia informiert worden sein, aber nicht reagiert haben.

Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion pachtet Russland den Weltraumbahnhof von Kasachstan. Seitdem kommt es immer wieder zu Diskussionen zwischen beiden Ländern über die Vertragsbedingungen. Die Razzia könnte aufgrund von Streitigkeiten über Verträge und Forderungen von Baiterek JSC im Zusammenhang mit der Umweltverträglichkeit der neuen Sojus-5-Rakete erfolgt sein.

Russland hat keine alternativen Weltraumbahnhöfe für bemannte Starts zur Verfügung, nachdem es sich vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou zurückgezogen hat. Der Kosmodrom Wostotschny, der 2016 auf russischem Staatsgebiet eröffnet wurde, ist für bemannte Starts ungeeignet, da die Flugbahn über Wasser führt und die Sojus-Kapseln für Landlandungen ausgelegt sind.

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