Autor: A.R. Bilder: Wikipedia/Velázquez Lizenz: CC BY-SA 3.0 DEED
In einem radikalen Protest gegen fossile Brennstoffe haben Aktivisten der Gruppe „Stop Oil“ in der Londoner Nationalgalerie das berühmte Gemälde „Venus vor dem Spiegel“ von Diego Velázquez angegriffen.
Mit Rettungshämmern zerstörten sie das Sicherheitsglas des Kunstwerks und verursachten vermutlich Schäden am Gemälde selbst. Die Aktion folgt einer Reihe ähnlicher Vorfälle in Europa und scheint sich gegen die britische Energiepolitik zu richten, die trotz angeblicher Klimakrise neue Öl- und Gasprojekte plant.
Die Klima-Ideologen haben nun wieder eine Grenze überschritten, die in einer zivilisierten Gesellschaft als sakrosankt gilt: die Respektierung von Kunst und Kultur. Das Gemälde „Venus vor dem Spiegel“ von Velázquez ist nicht bloß ein Ausstellungsstück, es ist ein Vermächtnis, ein Zeugnis menschlicher Genialität und Geschichte. Indem diese selbsternannten Aktivisten zu Hämmern griffen, haben sie mehr als Glas zerbrochen; sie haben das Verständnis für Anstand und rechtsstaatliche Mittel der politischen Auseinandersetzung beschädigt. Aber nicht nur sie. Auch die Medien, die bei der Hand waren um das Ganze nicht nur zu dulden, sondern um zu filmen und es in die Welt zu verbreiten
Es ist darüber hinaus alarmierend, dass die Sicherheitskräfte nicht sofort eingegriffen haben. Ihr Zögern ist ein symptomatisches Bild für die Lähmung unserer Institutionen angesichts von Radikalismus, der sich als Klimaschutz tarnt. Die Täter durften sogar ihre ideologische Botschaft verbreiten, als wären museale Räume Orte für politische Tribunale und nicht Refugien der Künste.
Die Ironie liegt auch darin, dass sie sich auf eine Frauenrechtlerin berufen, die 1914 ähnlich handelte. Doch Geschichte soll lehren, nicht zur Rechtfertigung neuerlicher Vergehen zu dienen. Hier wird eine politische Agenda über das kulturelle Erbe gestellt, und das ist eine gefährliche Abwägung.
Premierminister Sunak steht nun vor der Aufgabe, seinem Lager Genüge zu tun, eine umsichtige Klimapolitik zu verfolgen und gleichzeitig für Gerechtigkeit zu sorgen. Denn kein politisches Ziel rechtfertigt Barbarei. Die Aktion von „Stop Oil“ mag Aufmerksamkeit erregt haben, aber sie hat den Diskurs nicht bereichert, sondern beschädigt. Die Grundpfeiler unserer Zivilisation wanken bis zu ihrem endgültigen Zusammenbruch.