Tojner biss sich Zähne aus

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B&C – Stiftung: Letztbegünstigenrechte nicht an Tojner

Der umstrittene Investor Michael Tojner dürfte an seinem einstigen Vorhaben, die B-& C-Stiftung unter seine Kontrolle zu bringen, endgültig gescheitert sein. Zwei Anläufe soll er genommen haben – allerdings erfolglos. Die B&C- Privatstiftung ist die wohl größte Industriestiftung des Landes. Sie hält in ihrem Portefeuille Mehrheitsanteile an den Industrie-Riesen Amag (Aluminium), Lenzing (Faserproduktion) und Semperit (Kunststoffverarbeitung).

Die Firmenanteile waren seinerzeit im Eigentum der Creditanstalt und gingen dann nach Verkauf durch mehrere Investoren Hände. So kam es, dass die Letztbegünstigtenrechte schlussendlich bei der „Uni Credit“ in Mailand, der Konzernmutter der Bank Austria, landeten.

Nun kam Michael Tojner ins Spiel. Er nahm zwei Anläufe, diese Letztbegünstigtenrechte in seine Einflusssphäre zu bringen. Die Verhandlungen waren damals schon so weit gediehen, dass Tojner sogar eine „Exklusivitätsklausel“, eine Art Vorkaufsrecht, mit der mailändischen Bank ausgehandelt hatte. Tojner hatte wohl auf eine Novelle des Stiftungsrechts gehofft, wodurch ihm im Falle einer Auflösung die Anteile zugekommen wären.

Es folgte ein erbitterter Kampf zwischen dem Stiftungsvorstand und Tojner. Tojner warf dem Aufsichtsrat überhöhte Honorarkosten vor, der Aufsichtsratsvorsitzende konterte mit Klagsandrohungen und dem Vorwurf der Wortbrüchigkeit.

Nun ist der Konflikt vom Tisch, die Sache bereinigt. Die „UniCredit“ soll nämlich die Letztbegünstigtenrechte an eine „Bildungsstiftung“ verkaufen. Interessant bleibt nur, was Tojner wohl für die Abtretung seiner „Exklusivitätsklausel“ erhalten hat. Doch darüber herrscht Stillschweigen.

[Autor: A.L. Bild: www.wikipedia.org/B&C Privatstiftungs Lizenz: CC0]

 

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