USA: Meilenstein bei Kernfusion

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Autor: G.B. Bild: Wikipedia/Rswilcox Lizenz: CC BY-SA 4.0


Erstmals Energieerzeugung bei kontrollierter Zusammenschmelzung von Atomen

Livermore, Kalifornien. Am National Ignition Facility, NIF, wurde im Lawrence Livermore National Laboratory ein Meilenstein bei der Kernfusion getan. Die US-amerikanische Energieministerin Jennifer Granholm bestätigte, dass einer der bedeutendsten Schritte in der wissenschaftlichen Entwicklung des 21. Jahrhunderts vollzogen wurde. Physiker betonen, dies sei ein Meilenstein, aber noch kein Durchbruch. Aber eben ein großer Schritt zum Durchbruch.

Mit Hilfe von 200 Lasern wurde Plasma auf eine Temperatur von etwa einer Million Grad Celsius erhöht. Bei der hierbei vollzogenen Fusion, wie sie in der Sonne und allen anderen Sternen ununterbrochen erfolgt, konnte erstmals mehr Energie erzeugt werden, als Energie aufgewendet werden musste. Bislang war die Energiebilanz bei vergleichbaren Versuchen stets negativ.

Mittels Kernfusion kann aus einem Gramm Wasserstoff soviel Energie produziert werden, wie aus acht Tonnen Erdöl oder elf Tonnen Kohle. Im Unterschied zur Kernspaltung fallen keine radioaktiven Stoffe an, welche entsorgt werden müssten. Zudem sei Wasserstoff ungemein reichlicher vorhanden als etwa Uran. Letztendlich ist die Fusion sicherer, da keine Kettenreaktion erfolgt.

Bisher konnte die Kernfusion lediglich als Waffe genützt werden. Zur Zündung einer Wasserstoffbombe wurde eine Atombombe benötigt. Die Energie der Spaltung führt zur Fusion des Wasserstoffs, was zu den größten Detonationen der Menschheitsgeschichte geführt hat. Nunmehr ist der Weg Richtung ziviler und industrieller Nutzung vorgezeichnet.

Forscher sprechen von 20 bis 30 Jahren, welche es noch brauchen wird, um Fusionsreaktoren zu bauen, deren Energie in die Stromnetze eingespeist werden kann. Hierzu müssen zehn bis 20 Vorgänge je Sekunde vonstattengehen, wie sie vor Kurzem an einem Tag erfolgte. Auf die Bemerkung Napoleons Bäume zu pflanzen, um die Kolonnen im Schatten marschieren lassen zu können, entgegnete ein Untergebener, dass dies Jahre dauern würde. Darauf Napoleon: „Ein Grund mehr sofort zu beginnen.“

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