Welch Überraschung! Jetzt fehlt das Gas auch schon im Mainstream

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Autor: U.K. Bild: Pixabay Lizenz: –


„In Österreich wird das Gas knapp.“ Das schrieb heute früh Matthias Auer in der gern gelesenen Morgenglosse von „Die Presse“. Nun, diese Erkenntnis an sich ist nicht bemerkenswert. Jedenfalls nicht für die Wirtschaftsredaktion unserer Zeitschrift. Seit Monaten warnen schon die Rohstoff- und Energieexperten von ZurZeit vor dieser Gefahr. Dediziert, detailliert und fortlaufend, in Print und Online, basierend auf Fakten, und, nun ja, auch Insiderwissen. (erstmals 20. September letzten Jahres)

Bemerkenswert ist vielmehr, dass der Gasmangel nun auch in der Mainstream-Presse nicht mehr verleugnet wird. Denn bisher wurde den Bürgen von Energieversorgern, Regierungssprechern und den ihnen zugeneigten Medien gebetsmühlenartig erklärt, dass die Versorgung mit Erdgas sicher sei und keinerlei Gefahr drohe. Allenfalls „der böse Putin“ könnte hier störend wirken. Wer etwas anderes sagte, sei ein Verschwörungstheoretiker, ein rechter Schwurbler mit Weltuntergangs-Phantasien.

Auch Deutschlands Wirtschaftsminister Habeck wird plötzlich unruhig. Wie das deutsche Nachrichtenmagazin „Focus“ ebenfalls heute in seiner Online-Ausgabe berichtete, will er dem Gasmangel durch verstärkten Import von LNG-Flüssiggas aus den USA und Katar entgegenwirken (Link). Dumm nur, dass Deutschland überhaupt keinen eigenen LNG-Terminal besitzt. Und die einzig in Frage kommenden Anlandepunkte, Rotterdam Gate in den Niederlanden und Zeebrugge Fluxys in Belgien, sind seit langem schon anderweitig ausgelastet.

Nun fragt sich der Fachmann, was ist der Grund für diesen plötzlichen Kurswechsel in der veröffentlichten Meinung? Will man die Bevölkerung sukzessive doch auf drohende Versorgungseinschränkungen einstimmen? Drohen tatsächlich zeitweise Abschaltungen für nicht-kritische Industriekunden? Möglich ist alles. Denn die Gasspeicher in Österreich und Deutschland laufen von Tag zu Tag leerer. Laut den offiziellen Daten der GIE (Gas Infrastructure Europe) in Brüssel lag der Füllstand der Speicher gestern in Deutschland bei noch rund 36 Prozent, in Österreich sogar nur noch bei 22 Prozent.

Auer prognostiziert in seinem zweiten „Die Presse“-Artikel heute: „Mitte März könnten Österreichs Gasspeicher komplett leer sein.“ (Link) Der Autor dieser Zeilen sagte vor vier Wochen diesen Fall für Ende Februar voraus. Gut, um 14 Tage wollen wir da nicht streiten. Prognosen sind halt Prognosen, das wissen wir von den Corona-Kommissionen. Interessant aber, was der Kollege als mögliche Rettung erhofft: „Natürlich, der Februar kann milder werden als im Vorjahr“. Nun, das erinnert an den Spruch aus längst vergangenen Zeiten: „Der größte Feind des Sozialismus ist das Wetter!“

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