Die Covid-Berater der Regierung und ihre Connections

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Autor: E.K.-L. Bild: Wikipedia/János Korom Dr. >17 Million views from Wien, Austria Lizenz: CC BY-SA 2.0


Interessenskonflikt durch Nähe zu einem Pharmakonzern?

Am Samstag, dem 22. Januar 2022, ist im Magazin News ein interessanter Beitrag zu lesen. Er hat den vielsagenden Titel Das Netz der Pharma-Industrie. Im Vorspann heißt es:

„Acht Covid-Impfexperten der Bundesregierung haben finanzielle Beziehungen zur Industrie. Immer wieder taucht dabei ein Name auf: Pfizer. Bis auf wenige Ausnahmen besteht kaum Interesse an Transparenz. Das betrifft das Gesundheitsministerium ebenso wie den ORF, der ein Lobbying-Event der Pharma-Wirtschaft als ‚Information‘ ausstrahlte.“

Der Redakteur Andreas Wetz schreibt dann unter anderem:

„Ist es fragwürdig, dass weder das Gesundheitsministerium noch die Mehrheit der Experten eben diese Beziehungen der Bevölkerung wahrnehmbar zur Verfügung stellen wollen? Vermutlich schon.“

Und dann: „Über den Zeitraum von mehreren Wochen ging News für den vorliegenden Beitrag diesen Frage nach, suchte nach Verbindungen und möglichen Interessenkonflikten der Experten der Bundesregierung. Wir durchsuchten Datenbanken und unser eigenes Archiv, kontaktierten 32 Fachleute aus dem nationalen Impfgremium (NIG), dem angegliederten Safety Board und Personen, die sich regelmäßig in Medien zur Covid-Impfung äußern. Obwohl kaum jemand antwortete, bleibt folgendes Fazit: Das Netzwerk ist durchaus dicht.“

Anschließend lässt News die Katze aus dem Sack, um welche Pharma-Firma es sich denn konkret handelt: „Acht Fälle betreffen Experten, die an der Entwicklung der österreichischen Impf-Strategie gegen Covid-19 mitwirkten. Sie haben Verbindungen zu Herstellern entsprechender Produkte. Fast immer betrifft das Beziehungen zu einem Unternehmen: Pfizer. Vereinzelt kommen auch andere hinzu. Zwar sind diese Verbindungen behördenintern bekannt, Bevölkerung und Parlament erfahren davon jedoch nichts.“

Dies führt zu einer naheliegenden Frage: Kann sich Pfitzer solche Beziehungen – es steht zu vermuten: Sponsoring – überhaupt leisten? Weil ja davon auszugehen ist, dass Pfizer nicht bloß österreichischen Experten ein wenig zur Hand geht. Sondern weltweit.

Zum monetären Status von Pfizer berichtet die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) in ihrer Druckausgabe vom 9. Februar auf Seite 23 unter der Überschrift Corona-Vakzin beflügelt Pfizer. Der Untertitel lautet Die schnelle Entwicklung eines Impfstoffs kommt dem Ansehen des US-Konzern zugute – und seiner Bilanz

Apropos Bilanz. Die kann sich sehen lassen. Die NZZ dazu:

„Von den enormen Gewinnen aus dem Impfstoffgeschäft möchte der Konzernchef nicht nur eine hohe Dividende zahlen …“. Der Quartalsgewinn von Pfizer lag 2021 netto (!) zwischen acht und neun Milliarden Dollar, für das heurige Jahr wird ein noch höherer Gewinn erwartet. Die NZZ dazu: „Allein mit der antiviralen Pille Paxlovid möchte man 22 Milliarden Dollar verdienen.“

Überhaupt scheint Pfizer ein gutes Händchen zu haben. Die NZZ berichtet im erwähnten Artikel auch über ein Erfolgserlebnis des Pharmariesen: „So wurde Viagra im Jahr 1998 schließlich als oral verabreichtes Medikament zur Behandlung der erektilen Dysfunktion zugelassen. Der Kassenschlager spielte dem Konzern über Jahre hinweg Milliardenerträge ein …“ Tja, die vielgescholtenen alten weißen Männer sind also doch zu etwas gut – zumindest für die prall gefüllte Kassa von Pfizer.

Mit einem Wort: Unsere acht Covid-Experten, welche die Bundesregierung beraten, tun gut daran, „finanzielle Beziehungen“ (so die Diktion von News) zum Pharmariesen zu haben. Weil das echte Profis sind. Natürlich hat dieser Umstand keinerlei Auswirkung auf die Ratschläge, die sie Nehammer und Mückstein erteilen. Auch wenn man die Connections ein wenig unter der Tuchent versteckt.

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