Die kriminellen Machenschaften bei der Entstehung und Verbreitung des Ibiza Videos

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Ein Statusbericht aus Internet-Recherchen, zurückgehend primär auf „EU-Infothek (EUI)“ und „Unzensuriert“

Die Geschichte hinter der unglaublichen Geschichte beginnt mit einer Sicherheitsfirma, die für Konzerne, darunter auch die Strabag von Hans Peter Haselsteiner, Probleme in Zusammenhang mit Zigarettenschmuggel oder Korruption bei Auftragsvergaben löste. Nach der Verwicklung in einem Betriebsspionageskandal brachen Einnahmen weg.

Was also tun mit den Kontakten zu Geheimdienstkreisen und dem Wissen von nachrichtendienstlich durchgeführten Operationen? Da kamen die unbedarften Infos eines damaligen Sicherheitsmannes aus dem engsten Kreis um FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache an einen Wiener Anwalt gerade recht. Und so wurde der kriminelle Plan zur raffinierten Videofalle ausgeklügelt.

Der Lockvogel

Bei drei persönlichen Treffen, die von dem Wiener Rechtsanwalt Ramin Mirfakhrai über eine der FPÖ nahestehende Immobilienfirma eingefädelt wurde, gewann die bosnische  Studentin der Agrarwissenschaften als vermeintlich russische Oligarchennichte mit Interesse an einem Jagdgrund das Vertrauen des Johann Gudenus. Durch ihr Wissen über Land- und Forstwirtschaft kam kein Verdacht auf. Sie bekam angeblich 7.000 Euro Tagesgage. Das nächste Treffen wurde für Ibiza vereinbart, wo bei einem gemeinsamen Abendessen ungezwungen geplaudert werden sollte.

Geheimdienstverbindungen

Damit nahm das Verhängnis für Strache und Gudenus seinen Lauf. Die Sicherheitsprofis stellten ihr Machwerk dank zahlreicher guter Kontakte zu den Geheimdiensten in Österreich und der Bundesrepublik Deutschland her. So soll der österreichische Geheimdienst, der damals von der ÖVP geführt wurde, geholfen haben, das verwanzte Haus auf Ibiza zu finden.

Doch damit nicht genug. Damit das Material auch profitabel als Erpressungsmittel bei der betroffenen FPÖ eingesetzt oder anderen Interessenten, etwa dem politischen Mitbewerber, verkauft werden konnte, mussten Strache und Gudenus zu inkriminierenden Äußerungen gebracht werden. Dafür bediente man sich nicht nur des Typus Frau, an dem Strache Gefallen findet, man soll neben Alkohol auch bewusstseinsverändernde Substanzen eingesetzt haben. Diese bringen den Konsumenten in eine euphorische Stimmung, treiben ihn zur Selbstüberschätzung und Größenwahn.

Der letzte Schritt

Nachdem das gewünschte Material „im Kasten“ war, gingen die Kriminellen daran, ihr „Produkt“ zu verkaufen. Sie boten es gleich nach der Herstellung 2017 Vertretern der im Parlament vertretenen Parteien und auch dem Strabag-Chef an. Letzterer hatte sich im Präsidentschaftswahlkampf 2016 mit „Anti-Hofer-Anzeigen“ eingeschaltet und betrieb auch  2017  im Nationalratswahlkampf eine Anti-FPÖ-gemeinsam mit dem SPÖ-nahen Anwalt Gabriel Lansky, bei dem wiederum Mirfakhrai mehrere Jahre gearbeitet hat, Eveline Steinberger-Kern, Brigitte Ederer (damals ÖBB-Aufsichtsratsvorsitzende;. Dass sich Strache im Ibiza-Video nicht begeistert über Haselsteiner äußerte, ist daher wohl verständlich. Das Video konnte damals, wohl wegen der extrem hohen Summe (es ist von 1- 1,5 Millionen Euro die Rede) nicht verkauft werden.

Wer hat sich damals noch strafbar gemacht?

An dieser Stelle ist auf jeden Fall aber auch die Frage zu stellen, wer sich zu diesem Zeitpunkt straffällig gemacht hat. Wenn man bekanntlich von einem Verbrechen Kenntnis nimmt, muss man dieses zur Anzeige bringen, widrigenfalls man sich selbst der Begünstigung strafbar macht. Von den 2017 kontaktierten Personen hat jedenfalls keiner Anzeige erstattet. Weder Politiker noch Industrielle.

Das Ziel ist erreicht

Was 2017 nicht gelang, wurde 2019 im EU-Wahlkampf noch einmal versucht, und das mit Erfolg. Ein deutscher Verein mit Konten auf einer Steueroase kam ins Spiel. Dass sich dahinter das von Aktionskünstlern initiierte „Zentrum für politische Schönheit“ verbirgt, wird dementiert.

Schlussendlich sollen laut EUI für das Video 600.000 Euro in Krügerrand-Goldmünzen geflossen sein. Sieben Sequenzen des Videos wurden dann an den „Spiegel“ und die „Süddeutsche““ weitergegeben. Der Polit-Thriller nahm seinen Lauf. Die österreichische Regierung wurde gesprengt.

Laut Aufdecker Prof. Gert Schmidt (eu-infothek) wollen die Macher das Video nun für alle Zeiten vernichten, weil sie um ihr Leben fürchten. Und das, obwohl angeblich noch immer Interessenten für die kompletten sieben Stunden aktuell zwei bis drei Millionen Euro zahlen wollen.

Nun ermittelt endlich auch die Staatsanwaltschaft Wien.

[Autor: W.T. Bild: Screenshot Youtube.com “Ibiza Video” Lizenz: –]

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