Gespaltene Demokraten, geeinte Republikaner

by admin2

Von Napoleon stammt die Weisheit, man sollte niemals einen Gegner davon abhalten einen Fehler zu begehen. Dies zeuge von schlechten Manieren. Die Demokraten haben den Republikanern in eben diesem Sinne einen Dienst erwiesen. Der Disput um die vier Linksaußen-Abgeordneten gipfelte in einer Abstimmung über die Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens. Dass dieses unmöglich durchgehen würde, war von Anfang klar. Selbst mit einer Mehrheit im Abgeordnetenhaus gibt es keine Mehrheit im letztendlich entscheidenden Senat.

Was für die amerikanische Öffentlichkeit nun endgültig offensichtlich ist, ist die Spaltung der demokratischen Partei. Die Republikaner stimmten geschlossen für ihren Präsidenten. Von den Demokraten stellten sich 95 Abgeordnete auf die Seite der radikalen Linken. Mehr als ein Drittel.  Dies sind keine guten Nachrichten für Joe Biden und Nancy Pelosi. Der gemäßigte Flügel kennt jetzt die Stärke des Hooligansektors. Und lässt sich die Agenda immer weiter außerhalb des amerikanischen Mainstreams diktieren.

Auch die gemäßigten demokratischen Wähler sowie die Unabhängigen erkennen jetzt die Spaltung der Partei eines Lyndon B. Johnsons und eines Bill Clintons der zweiten Amtszeit. Und im Unterschied zu 2008, wo die Spaltung zwischen Hillary Clinton und Barack Obama mehr personell und weniger inhaltlich gewesen ist, trägt dies weniger zur Mobilisierung, sondern vielmehr zur Abschreckung bei.

Die republikanischen Wähler, die zu über 90 Prozent hinter dem Präsidenten stehen, sehen hingegen eine Partei die ihre Reihen fest geschlossen hält.  Gemäß einer Umfrage von Rasmussen hat US-Präsident Trump um vier Prozent auf 50 Prozent der Gesamtwählerschaft zugelegt. Auch eine Wiedereroberung der Abgeordnetenkammer scheint möglich. Nahezu 100 Radikale werden sich nicht halten können.

[Autor: G.B. Bild: www.wikipedia.org/Martin Falbisoner Lizenz: CC BY-SA 3.0]

Das könnte Sie auch interessieren