Amtsinhaber Marcelo Rebelo de Sousa siegt mit 60,7 %
Wenig überraschend hat am Sonntag (24. Jänner) das bisherige Staatsoberhaupt, der rechtskonservative Christdemokrat Marcelo Rebelo de Sousa, die Wiederwahl geschafft. Unangefochten erhielt er in allen Wahlkreisen die meisten Stimmen, bloß im traditionell linken Süden des Landes, im Alentejo, erhielt er etwas weniger Zuspruch.
Spannend war der Zweikampf um die Silbermedaille. Entgegen den Meinungsumfragen konnte Ana Gomes von der regierenden Sozialistischen Partei den zweiten Platz erobern. Sie erhielt 12,97 %, wobei ihr Schwerpunkt im Norden, nämlich im Wahlkreis Porto lag (20,1 %).
Der einzige Abgeordnete im Lissaboner Parlament (230 Mandate), der Vorsitzende der patriotischen Bewegung Chega! ( dt. Es reicht!) André Ventura, erhielt 11,9 %. Fast eine halbe Million Portugiesen entschied sich für ihn, genau 496.655. Im Vergleich zu den 67.826 (1,29 %) Stimmen für Chega! bei der Parlamentswahl 2019 ist dies ein schöner Erfolg. Selbst der lachsfarbene „Standard“ schreibt von einem „überraschend guten Ergebnis“.
Überraschenderweise konnte Ventura im Alentejo sämtliche linken Bewerber überholen. In Lissabon (in diesem Wahlkreis wurde Ventura zum Abgeordneten gewählt) errang der Chega!-Bewerber 12,85 %, was unter seinen Erwartungen liegt. Die Sozialistin Gomes konnte ihn auch da überholen (14,52 %).
Insgesamt betrachtet befindet sich Chega! mit dem Ergebnis vom Sonntag – gegenüber der Parlamentswahl vermochte die Bewegung ihren Stimmenanteil beinahe um das Neunfache (!) zu steigern – auf Erfolgskurs. Ein gutes Zeichen für das Land am Südwestzipfel Europas.
[Autor: E.K.-L. Bild: L izenz: CC BY-SA 4.0]