Slowakei: Alt-Präsident startet durch

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Andrej Kiska (56), bisher Staatsoberhaupt der Slowakei, wird am 15. Juni das Amt des Präsidenten an seine Nachfolgerin Zuzana Čaputová übergeben. Dass Kiska sich nicht um eine zweite Amtszeit beworben hat, bedeutet mitnichten, dass er sich aufs Altenteil zurückziehen möchte. Ganz im Gegenteil: Unmittelbar nach der Amtsübergabe, konkret: am 17. Juni, hebt der überaus populäre Kiska eine neue Partei aus der Taufe, um an der vielleicht noch heuer stattfindenden Parlamentswahl teilzunehmen. Einige Persönlichkeiten sind mit an Bord, darunter der junge Rechtsanwalt Juraj Šeliga, der nach dem Mord am Aufdeckungsjournalisten Ján Kuciak die landesweiten Demonstrationen organisiert hat. Dazu kommt ein weiterer Prominenter: Marek Hattas, Bürgermeister von Neutra.

Die Partei, die noch keinen Namen trägt, kommt laut dem Meinungsforschungsinstitut AKO bei der obligaten Sonntagsfrage auf satte 10,8 % der Wählerstimmen. Am meisten schaden würde ein Antreten der Kiska-Partei der erstmals ins Rennen gehenden „Progressive Slowakei“(PS)-Bewegung der neuen Präsidentin Čaputová. Die PS käme an sich auf 18 %, im Falle einer Kandidatur von Kiska bloß auf 15,6 %. Ebenfalls geschwächt würde die liberale SaS-Partei (zwei Prozent minus auf 8,8 %). Die rote Smer unter Premier Peter Pellegrini würde von 18,7 auf 17,4 % sinken. Die anderen Parteien sind vom Antreten der Kiska-Partei nur marginal berührt.

[Autor: E. K.-L. Bild: www.wikipedia.org/EU2016 SK Lizenz: CC0 1.0]

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