Viktor Orbáns Schal sorgt für Aufregung

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Autor: E.K.-L. Bild: Wikipedia/Rovibroni (Barna Rovács) Lizenz: CC BY-SA 2.0


Dabei schießt SP-Leichtfried den Vogel ab

Man glaubt es kaum, aber der alte Spruch So kann man auch mit kleinen Sachen den Menschen eine Freude machen gilt auch heute noch. Im vorliegenden Fall bereitet Ungarns Premier Orbán der heimischen Opposition eine rechte Freude, indem er als Zuschauer bei einem Fußballspiel einen Schal trägt, wo die Konturen der Grenzen Ungarns vor 1920 (also vor der Zerstückelung des Landes durch das Friedensdiktat von Trianon) zu sehen sind. Umrandet wird die Darstellung durch den Text Isten, áldd meg a magyart (dt. Gott, schütze den Ungarn), sohin durch die erste Textzeile der Nationalhymne unseres östlichen Nachbarn.

Wer schon einmal in Ungarn war, dem ist sicher ein Umstand aufgefallen: Im Sommer trägt jeder zweite ein Polohemd oder Ruderleiberl, wo auf dem Rücken diese Grenzen in den Nationalfarben rot-weiß-grün sichtbar sind. Selbst der Verfasser dieser Zeilen – der Republik Österreich, dessen Staatsangehöriger er ist, ein loyaler Bürger, aber blutsmäßig eben ein Magyare – nennt ein derartiges Polohemd sein Eigen; erstanden auf irgendeinem Kirtag. Im Winter tragen halt viele so einen Schal wie nun Viktor Orbán.

Derartige Kleidungsstücke sind Folklore. Auch hierzulande findet man oft Sachen, wo der Doppeladler aufgedruckt ist. Hier wie dort ganz natürlich, sozusagen eine Reminiszenz an die Vergangenheit.

Doch einzelne unserer Politiker pudeln sich da auf. Nehmen wir als Beispiel den roten Abgeordneten Jörg Leichtfried, Stellvertreter von Pamela Rendi-Wagner im Nationalrat. Leichtfried, dessen Horizont sich vermutlich auf die steirische Mur-Mürz-Furche beschränkt und der deswegen von ungarischem Brauchtum keine Ahnung hat, sorgt mit folgender Wortmeldung für Heiterkeit:

Orbán stellt damit auch Österreichs territoriale Souveränität in Frage.

Leichtfried leicht hatscherte Diktion – richtigerweise sollte es heißen territoriale Integrität, aber bitte – spielt darauf an, dass sich auf Orbáns Schal auch das Gebiet des Burgenlandes innerhalb der ungarischen Grenzen befindet. Eine Sache, die den guten Mann aufs Äußerste empört. Nachdem, so munkeln Eingeweihte, sein Antrag auf Einberufung des UNO-Weltsicherheitsrates vom SPÖ-Bezirksparteivorstand Bruck/Mur mit knapper Mehrheit verworfen worden ist, spielt er jetzt mit dem Gedanken, seine eiserne Reserve, nämlich das rote Arbeiter-Regiment Franz Fekete, von Kapfenberg an die ungarische Grenze zu verlegen. Damit wäre Orbán schachmatt gesetzt. Danke, Jörg!

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