Visegrád-Vier: Nachhilfe für Anschober

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Die Staaten der Visegrád-Gruppe (Polen, Tschechei, Ungarn, Slowakei) weisen eine Zahl an Corona-Toten auf, von der Österreich nur träumen kann. Polen 733 (bei 38 Mill. Einwohnern), Ungarn 383 (9,8 Mill. Einwohner), Tschechei 262 (10,65 Mill. Einwohner) und als positiver Spitzenreiter die Slowakei mit 25 (in Worten: fünfundzwanzig; 5,45 Mill. Einwohner). Hierzulande sind es sage und schreibe 609 Corona-Todesfälle, dies bei 8,8 Millionen Bewohnern.  Man könnte einwenden, die einzelnen Staaten würden die Sterbefälle verschieden zählen (also entweder: Tote unmittelbar durch das Virus oder eben Tote, die davor positiv auf das Virus getestet worden sind). In Ungarn wird genauso wie in Österreich nach letzterem Kriterium gezählt und es gibt im Internet eine Liste, auf der bei jedem einzelnen Sterbefall das Geschlecht, das Lebensalter sowie die Vorerkrankungen aufgelistet sind.

Die hohe Zahl an Toten muss sich der Gesundheitsminister zurechnen lassen. Herr Anschober scheint total überfordert zu sein. Statt sich im Musterland Slowakei – nach Preßburg sind es bloß sechzig Kilometer! – zu erkundigen, wie man es richtig macht, verwendet er seine Zeit für pausenlose Interviews auf verschiedenen Fernsehkanälen, wo er mit oberlehrerhafter Attitüde seine angeblichen Erfolge preist. Ganz abgesehen von seinen wirr anmutenden Verordnungen. Dabei scheint ihm nicht einmal der Unterschied zwischen Verordnung und Erlass klar zu sein, wenn man an seinen berüchtigten Ostererlass denkt. Bei über 600 Toten ist ein Rücktritt des Herrn Anschober mehr als fällig. Der Mann in der Hofburg sollte endlich über seinen grünen Schatten springen und einschreiten. Denn es geht um die Gesundheit von uns allen.

[Autor: E.K.-L. Bild: Wikipedia/Bundesministerium für FinanzenMinisterrat am 8.1.2020 Lizenz: CC BY 2.0]

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