Wählerbestechung mit Steuergeld?

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Wien: So nicht, Herr Ludwig!

Michael Ludwig, der Wiener SPÖ-Bürgermeister, verteilt locker Geld, das ihm nicht gehört. Sozialisten sind schon seit jeher große Meister in dieser Disziplin. Ludwig – die Wahl am 11. Oktober vor Augen – sticht da besonders hervor.

Nun, was hat der arme Mann denn getan, dass er hier am Pranger steht? Ganz einfach: Das Stadtoberhaupt schreibt jedem Wahlberechtigten, der bereits sein 65. Lebensjahr vollendet hat, einen persönlichen (Serien-)Brief, in welchem er einen Taxigutschein im Wert von fünfzig Euro anbietet. Zur Auswahl stehen die beiden großen Lohnfuhrwerk-Zentralen, die mit der Rufnummer 31 300 oder 40 100. Der Grund? Lassen wir Herrn Ludwig zu Wort kommen: … angesichts der aktuell herausfordernden Situation rund um die Verbreitung des Corona-Virus ersuche ich Sie, die „Taxi-Gutschein-Aktion“ zu nützen, um sich selbst zu schützen.

Na sowas! Wie besorgt Herr Ludwig um die Rentner ist. Doch dann denkt der so reich beschenkte Bürger an den Oktober, erkennt die Absicht und ist verstimmt. Darf man die ganze Sache ungeniert eine Wählerbestechung nennen? Es läge auf der Zunge …

Sobald man das Geschenk in Händen hält, es sind zehn kleine Gutscheine zu je fünf Euro, die man  entlang der strichlierten Linie ausschneiden soll, wird man stutzig, weil unter dem Topos „Hinweis“ folgendes zu lesen ist: Bestellen Sie Ihr Taxi am besten telefonisch und sagen Sie bei der Bestellung, dass Sie eine Gutschein-Aktion nützen. Ja, warum denn das? Was unterscheidet den Gutschein von einer Fünf-Euro-Banknote? Eigentlich nichts. Jedenfalls fühlt man sich da genauso unbehaglich, wie wenn man ein Abendessen für zwei Personen gewonnen hat. Und vorher dem Kellner sagen muss, man begleiche mit dem Gewinn-Gutschein – damit man dann aus der Küche irgendwelche Restln serviert kriegt.

Noch etwas fällt auf: Die Taxi-Gutscheine sind bis Oktober gültig. Wie das? Vielleicht, weil in jenem Monat die Gemeinderatswahl stattfindet?

Apropos Wahl. Statt Gutscheine zu verteilen, sollte sich Herr Ludwig Gedanken um die Gesundheit der Bewohner der Stadt machen. Das für September anberaumte SPÖ-Donauinselfest mit Hunderttausenden von Besuchern, die dicht gedrängt irgendeiner Heavy-Metal-Band lauschen, mag zwar recht nett sein, stellt freilich eine Gefahr für die Gesundheit der Bürger dar. Hier sollte Herr Ludwig als Chef der Wiener SPÖ das Motto „Bürgerwohl vor Parteiwohl“ beherzigen. Daher: Blasen Sie das Festl ab! Den Grund kennen Sie. Zur Erinnerung sei zitiert, was Sie bei der obigen Taxi-Gutschein-Aktion geschrieben haben: … angesichts der aktuell herausfordernden Situation rund um die Verbreitung des Corona-Virus …

[Autor: E.K.-L. Bild: Wikipedia/SPÖ Presse und Kommunikation Lizenz: CC BY-SA 2.0]

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