Biden ermunterte afghanischen Präsidenten zur Lüge über Ausmaß des Taliban-Vormarsches

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Veröffentlichter Telefonmitschnitt fördert brisantes zutage

In seiner Stellungnahme am 16. August zur Machtübernahme der Taliban in Afghanistan klagte US-Präsident Joseph „Joe“ Biden über den mangelnden Kampfwillen der vom Westen ausgebildeten afghanischen Armee und dass ihn sein afghanischer Amtskollege Ashraf Ghani hinters Licht geführt hätte: „Ghani bestand darauf, dass die afghanischen Streitkräfte kämpfen würden, aber er lag offensichtlich falsch.“

Ein nun von der Nachrichtenagentur Reuters veröffentlichtes Transskript eines Telefonats von Biden und Ghani vom 23. Juli wirft ein anderes Licht auf die Darstellung des US-Präsidenten, wonach der rasche Vormarsch der Taliban unvorhersehbar gewesen sei. Und das Transskript belegt auch, dass Biden die Strategie verfolgt hat, die Lage in Afghanistan zu beschönigen.

Reuters zufolge sagte Biden etwas mehr als drei Wochen vor dem Fall der afghanischen Hauptstadt Kabul an die Taliban, „Sie haben eindeutig das beste Militär“. Und der US-Präsident behauptete außerdem: „Sie haben 300.000 gut ausgerüstete Soldaten versus 70.000 bis 80.000 (Taliban-Kämpfer, Anm.),  und sie sind eindeutig in der Lage, gut zu kämpfen.“ Tatsächlich aber leistete die afghanische Armee beim Vormarsch der Taliban keinen Widerstand.

In einem Großteil des Telefongesprächs ging es darum, was Biden als das „Wahrnehmungsproblem“ der afghanischen Regierung bezeichnete: „Ich muss Ihnen nicht sagen, dass die Wahrnehmung weltweit und in Teilen Afghanistan, wie ich glaube, so ist, dass die Dinge im Kampf gegen die Taliban nicht gut laufen.“ Biden war drei Wochen vor dem Fall Kabuls bewusst, dass die Machtübernahme durch die Taliban nur eine Frage der Zeit ist. Sein nachträgliches Gejammer über die mangelnde Kampfmoral der afghanischen Armee ist somit eine Lüge.

In Bezug auf das „Wahrnehmungsproblem“ sagte der US-Präsident außerdem seinem afghanischen Amtskollegen: „Es besteht die Notwendigkeit, ob es wahr ist oder nicht, ein anderes Bild zu projizieren.“ Mit anderen Worten: Biden ermunterte Ghani, über die wahre Lage in Afghanistan die Weltöffentlichkeit zu belügen.

[Autor: B.T. Bild: Wikipedia/The White House Lizenz: –]

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