Budapest: Ein Akt der Wertschätzung für verfolgte Christen

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Ehemalige Bonzen-Villa des KP-Diktators János Kádár dient nun einem guten Zweck

Die Traditionen und die Gesellschaft Ungarns, ja seine gesamte nationale Identität, basieren auf christlich-sozialen Werten, die mit dem römischen Recht und der griechischen Philosophie in Einklang stehen. Staat und Kirche zwar getrennt, aber keine Gegner, die Zusammenarbeit im sozialen Bereich ist sehr stark. Leider ist es eine Tatsache, dass das Christentum die am stärksten verfolgte Religion der Welt ist. Unser östlicher Nachbar hat als einziges EU-Mitglied 2016 daraus eine richtige Schlussfolgerung gezogen. Dies in der Gestalt eines Staatssekretariats für verfolgte Christen. Dies, weil die westliche Welt mit ihren christlichen Wurzeln eine wichtige moralische Verpflichtung hat, für verfolgte Christen zu sorgen. Die materielle Hilfe erfolgt in erster Linie vor Ort, aber auch durch Aufnahme begabter junger Christen an ungarischen Schulen und Universitäten.

Am Morgen des Mittwochs (16. Dezember) ist, wie die ungarische Nachrichtenagentur MTI und auch die renommierte deutschsprachige „Budapester Zeitung“ vermelden, die Wertschätzung der verfolgten Ostkirchen und damit die Bedeutung des Staatssekretariats erneut unterstrichen worden, indem Premier Viktor Orbán und sein christdemokratischer Vize Zsolt Semjén in einem Festakt die großzügig dimensionierte Villa des ehemaligen KP-Diktators János Kádár der Syrisch-Orthodoxen Kirche übergeben haben. Anwesend war der Staatssekretär für die verfolgten Christen, Tristan Azbej. Der 41-Jährige ist armenisch-französischer Abstammung und Vize-Parteichef der Christdemokratischen Volkspartei KDNP (Koalitionspartner des Fidesz). Dem Festakt wohnten bedeutende kirchliche Würdenträger bei, so Ignatius Ephräm II. Karim, Patriarch von Antiochien und für den ganzen Orient der Syrisch-Orthodoxen Kirche. Weiters Mor Nicodemos Daoud Matti Sharaf, Erzbischof und Metropolit des Erzbistums Mossul sowie Mor Timotheus Samuel Aktas, Metropolit der syrisch-orthodoxen Diözese Damaskus.

Der erwähnte KP-Führer János Kádár verbat sich zwar jeglichen Personenkult, wurde von der Regierungspropaganda ob seiner vermeintlichen Bescheidenheit gepriesen, residierte freilich recht großbürgerlich in der nun einem guten Zweck zugeführten Villa mit weitläufigem Garten im mondänen zweiten Bezirk von Budapest, sohin auf der noblen Budaer Seite der Hauptstadt.

[Autor: E.K.-L. Bild: Wikipedia/FORTEPAN / Angyalföldi Helytörténeti Gyűjtemény Lizenz: CC BY-SA 3.0]

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