Der Westen im Zwiespalt: Wie reagiert man auf sogenannte „Nazi-Symbolik“

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Autor: A.R. Bilder: Wikipedia/Blacksonne Lizenz: CC BY-SA 4.0


Die überraschende Montags-Schlagzeile der „New York Times“ lautete, dass „Nazi-Symbole an der ukrainischen Frontlinie heikle historische Fragen aufwerfen“. Diese Anerkennung kommt nun nach Jahren, in denen vor allem unabhängige Journalisten und geopolitische Kommentatoren darauf hingewiesen haben, dass die ukrainische Armee und paramilitärische Gruppen, insbesondere diejenigen, die seit mindestens 2014 im Osten operieren, diese verwenden.

Nun bittet man ukrainische Soldaten darum, diese Nazi-Symbole bei Fotos zu verdecken. Die Autoren des NYT-Berichts sprechen ihren Unmut über die Symbole aus – die so stolz auf vielen Uniformen ukrainischer Soldaten zur Schau gestellt werden. Die vielen Fotos, die in einigen Fällen in Zeitungen und Medien weltweit vorgestellt wurden (typischerweise verbunden mit generell positiven Artikeln über das ukrainische Militär), seien aber lediglich „unglücklich“ oder irreführend, so der NYT-Bericht.

„Die Fotografien und ihre Löschungen heben das komplizierte Verhältnis des ukrainischen Militärs zur Nazi-Symbolik hervor, eine Beziehung, die sowohl unter sowjetischer als auch unter deutscher Besatzung während des Zweiten Weltkriegs geprägt wurde“, so der Bericht weiter. Es sei also lediglich „heikel“ und „kompliziert“, wird behauptet. Hier stellt sich die Frage, wie wohl Deutschland und seine linke Bundesregierung dazu stehen, nachdem so sehr für die Unterstützung geworben wurde.

Die NATO selbst war in der jüngsten Vergangenheit ebenfalls gezwungen, Bilder auf ihren offiziellen Social-Media-Konten zu löschen. Die Ikonographie ukrainischer Gruppen umfasst unter anderem Totenkopf-Aufnäher, der beispielsweise von KZ-Wachen getragen wurde. Die Schwarze Sonne erscheint regelmäßig auf den Uniformen der Soldaten. Laut offiziellen Stellen ist die Symbolik jedoch nur ein Zeichen für ukrainische Souveränität und Stolz und nicht den Nationalsozialismus.

Die „New York Times“ versucht ihr Publikum verzweifelt zu „beruhigen“. Man dürfte keinesfalls Putins Propaganda verstärken und seinen falschen Behauptungen, dass die Ukraine „entnazifiziert“ werden muss, Nahrung geben.

Allerdings bleibt der NYT doch Platz für Relativierungen: „Allgemeiner gesprochen, ist die Unentschlossenheit der Ukraine gegenüber diesen Symbolen, die der Westen seit mehr als einem halben Jahrhundert zu eliminieren versucht, eine Gefahr, der Ideologie neues, wieder akzeptiertes Leben zu geben.”

Dieser Bericht wirft ein neues Licht auf die westliche Berichterstattung über den ukrainischen Konflikt und zeigt, wie selektiv und einseitig sie oftmals ist. Es ist bemerkenswert, dass die Existenz von sogenannten „Nazi-Symbolen“ auf den Uniformen ukrainischer Soldaten ein Problem ist, das von unabhängigen Journalisten und Geopolitik-Experten seit Jahren dokumentiert wurde, nun endlich von der „New York Times“ anerkannt wird.

Es ist wichtig, die Rolle der westlichen Medien bei der Schaffung von Narrativen zu hinterfragen. Die Tatsache, dass diese Symbole in den Mainstream-Medien bisher weitgehend ignoriert oder heruntergespielt wurden, wirft ernsthafte Fragen auf. Welche anderen Aspekte des ukrainischen Konflikts werden aus politischen Gründen verschwiegen oder verfälscht?

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