Die Kommerzialisierung des Stephansdoms

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Faber: Handy-Werbung auf Domdach

Die katholische Kirche ist reich begütert. Ländereien, Zinshäuser, Beitragsmillionen. Ihr Vermögen steht jedenfalls in keinem proportionalen Verhältnis zu ihrer gesellschaftlichen Relevanz. Doch damit nicht genug, ließ der Wiener Society-Pater Anton „Toni“ Faber, der laut „heute“ in der Weihnachtsoktav, wie es sich für einen pflichtbewussten Priester gehört, auf Ski-Urlaub weilte, in der Silvesternacht Leuchtreklame auf den Dom projizieren. Und zwar vom Mobilfunk-Giganten A1. Auch einige Tage zuvor schon erstrahlte sehr zum Missvergüngen zahlreicher Gläubiger das Logo zur Probe.

„Ein gutes neues Jahr wünscht A1″, bekam man da zu lesen. Und weiter: „5G-ottes Segen für 2020. Ihr Dompfarrer Toni Faber”. Darunter dann noch das Sujet eines Getränkeherstellers. Fabers Kommentar dazu: Ihm sei wichtig, dass er „auch den Segen Gottes transportieren konnte.“ Gottes Segen, nicht mehr in einer Andacht oder einer Anbetung, sondern in einer lärmenden Silversternacht mit Leuchtreklame und einer Anspielung auf das „5-G“-Netz. Wie lang es wohl noch dauern wird, bis Schönborns Schützling die Reklame gleich direkt aufs Messgewand drucken oder in die Hostie eingravieren lässt!

Auf der gegenüberliegenden Seite des Doms wurde übrigens in derselben Nacht ein besonders christliches Symbol, eine „EU-Flagge“, projiziert. Und auch eine Coca-Cola-Werbung gab’s schon am Dom. Faber meint dazu nur, er hätte die Anzahl der Beschwerdebriefe „unterschätzt“.

Dieser Herr bringt nicht nur seine Gläubigen in Rage, sondern auch die Kirche insgesamt in Verruf. Bei all ihren Einkünften: Hat sie das wirklich nötig?

Übrigens: Pater Faber residiert, wenn er nicht gerade auf Ski-Urlaub ist, in einer sonnigen Dachgeschoß-Wohnung am Stephansplatz. Wenn man nun schon unbedingt Einnahmen lukrieren will, so könnte man doch sein Luxus-Domizil vermieten. Nicht nur ihm, auch der Kirche täte das gut!

[Autor: A.L. Bild: pixabay.com Lizenz: ]

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