Schwarz-grüne Zukunft: Haschtrafiken und Rauchverbote

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Claas Relotius darf sich weitgehend rehabilitiert fühlen. Angesichts der Berichterstattung über die Sondierungsgespräche zwischen der ÖVP und den Grünen hat die Wohlfühlkampagnisierung Ausmaße erreicht, welche noch schwer mit Fakten in Einklang zu bringen sind. Bzw. in Zusammenhang zu stellen sind.

Zwei derart ungleiche Verhandlungspartner, welche zahlreiche Schwierigkeiten aus dem Weg räumen müssen. Zwei Parteien, zwei Programme, zwei Parteiobleute aus unterschiedlichen politischen Universen. Im Zuge des Wahlkampfes begann jedoch das langsame gegenseitige Beschnuppern. Das langsame Vorantasten zur behutsamen persönlichen Annäherung. Das gemeinsame Bier zur Errichtung einer Pontonbrücke der israelischen Armee während des Jom Kippur-Krieges über den Suezkanal gleich. Alles unter Beschuss. Alles sehr schwierig. Alles sehr kompliziert.

Jedoch: Die gemeinsame Chemie stimmt. Und wird Schritt für Schritt besser. Das Ende des Minenfeldes kann bereits durch den Feldstecher erspäht werden.

Dem kritischen Beobachter fällt hierzu einiges ein. Schattenboxen. Spiegelfechten. Scheingefechte. Sogar Anneliese Rohrer sprach von einer orchestrierten Inszenierung. Und das will was heißen.

Die ÖVP regiert in drei Bundesländern mit den Grünen. In einem besteht noch der Proporz. In einem weiteren hat lediglich die Wahlarithmetik zur Beendigung der zwölfjährigen Zusammenarbeit geführt. Die SPÖ regiert in einem Bundesland mit den Grünen.

Der Ausspruch des schwarzen Klubobmanns Wöginger über die Kinder, die als Grüne von Wien zurückkommen, muss nunmehr unter dem Blickwinkel der reifenden Adoleszenz des jungen Bundeskanzlers betrachtet werden.

Wo sind nunmehr die großen Baustellen zwischen ÖVP und Grünen? Man kennt einander aus den Speckgürteln und den Innenstadtbezirken. Man kennt einander vom Jazz-Brunch. Man kennt einander von der Vernissage. Man kennt einander von der Universität. Man kennt einander vom Büro. Man kennt einander von der Weinverkostung. Vegetarisch, vegan, somalisch, thailändisch, venezolanisch sind die kulinarischen Schnittmengen. Vor Bier, Schweinsbraten und Leberkäse wird die Nase gerümpft. Die Benützung öffentlicher Verkehrsmittel ist unzumutbar. Daher fährt man Taxi und SUV. CO 2 sollen die Proleten beim Rauchen einsparen. Urlaub am See und Skifahren am Berg ums Eck ist unzumutbar. Man will ja Weltoffenheit, Toleranz und das Sein als Kosmopolit unter Beweis stellen. Daher sind Flugreisen möglichst oft, zu möglichst exotischen Anlässen – wie Eisschlecken in Los Angeles – unerlässlich. CO 2 sollen die Proleten einsparen. Kein Malle mehr. Die sollen gefälligst die fremden Kulturen im eigenen Land kennen lernen. Wozu hat man die alle hergeholt.

Das Eisschlecken in Los Angeles hat sogar eine prophetische Wirkung entfaltet. Jürgen Trittin meinte anno dazumal, dass die Energiewende den Bürger so viel kosten würde, wie eine Kugel Eis. Hinflug, Rückflug, Übernachtung inklusive.

Ach ja: Schwarze und Grüne kennen einander auch vom Elternabend. An der Privatschule. Öffentliche Schulen sollen die Kinder der Proleten besuchen. Die müssen möglichst früh mit den zukünftigen Mehrheitsverhältnissen konfrontiert werden. Andernfalls werden sie gleich bockig wie ihre reaktionären Eltern.

Und man kennt einander aus hippen Opiumhöhlen. Die Proleten kennen einander nur vom Zigarettenrauchen vor der Kneipe. Ersteres muss rasch legalisiert werden…

[Autor: G.B. Bild: www.wikipedia.org/Jennifer Martin Lizenz:  CC BY-SA 4.0]

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