Wärmestuben in Wien

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Autor: E.K.-L. Bild: Pexels Lizenz: –


Zuletzt gab es sie in den 1930er-Jahren

Die gnadenlose Erhöhung, pardon: Anpassung der Wohnungsmieten sowie der Strom- und Gaskosten durch die rote Wiener Stadtverwaltung (Stichwort: Wien Energie) führt jetzt zum Wiederaufleben einer Einrichtung, die man bisher nur aus Erzählungen sehr betagter Altvorderer gekannt hat: Wärmestuben.

Die städtischen „PensionistInnenklubs“ offerieren nunmehr unter dem zynischen Motto Gute neue Zeit ein spezielles Angebot namens Klub + Wohnzimmer, Wärme für Seele und Herz. Zehn solcher Klubs, gerecht über das Stadtgebiet verteilt (zum Beispiel der Klub Rennbahnweg im 22. Bezirk), offen zwischen 9 Uhr und 17 Uhr, stehen da zur Wahl. Gut geheizt samt gratis Klubjause. Wenn man das rote Werbeprospekt liest, möchte man am liebsten gleich hingehen und sich verwöhnen lassen. Denn die Stadt Wien schreibt voller Eigenlob: Der Klub + Wohnzimmer ist eine tolle Sache. Er bietet für alle, die es brauchen und wollen, einen warmen Platz … Super, dass dieses Projekt installiert werden konnte.

Die Dankbarkeit lässt nicht lange auf sich warten. Da schwärmt eine gewisse Reni von der neuen Wärmestube: Ein frisches Semmerl zum Frühstück … Das ganze Frühstück für einen Euro: knuspriges Gebäck, Butter, Marmelade, Kaffee, Tee oder Kakao UND fröhliche Gesellschaft.

Auch der Toni ist ganz begeistert ob der Wohltat der Rathaus-Sozialisten und formuliert gendergerecht: Es ist schön, wie schnell die PensionistInnenklubs mit dem Klub + Wohnzimmer auf die Preissteigerungen, besonders bei den Heizkosten und den Lebensmitteln reagiert haben. Ich bin froh, Pensionist in Wien zu sein.

Die offenbar recht einsame Kleinrentnerin Hermine ist Ludwig, Hacker und Co. unendlich dankbar: Im Klub + Wohnzimmer ist es kuschelig warm und nette Gespräche mit den anderen Senioren wärmen auch mein Herz.

Das scheint die Methode der Wiener Sozis zu sein: Zuerst saftige Erhöhung der Mieten und Energiekosten; danach kriegt die Bevölkerung einen Teil ihres eigenen Geldes als Brosamen vom roten Herrentisch. Die Differenz schluckt die Rathausbürokratie mit ihren unzähligen roten Parteigängern. Mit einem Wort: Sozialismus vom Feinsten.

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