Endlich Freiheit …

by admin2

Reaktionäres Tagebuch

Man wischt sich den Schlaf aus den Augen. Steht auf. Begibt sich Richtung Badezimmer. Dort wartet der mittlerweile gewohnte Blick in den Spiegel. Haare. Viel zu lange Haare. Um Himmels willen, wann endet es endlich.

Da ereilt einem die Erinnerung der Hoffnung. Heute ist es so weit. Heute endet der Lockdown. Heute beginnt endlich wieder die Freiheit. Heute hat der Wahnsinn ein Ende. Heute beginnt wieder die Normalität. Dem Herrn und der Bundesregierung sei Dank.

Da schmeckt das Frühstück gleich viel besser. Der Kaffee ist fertig. Ein Blick in den Backofen. Der Toast ist knusprig. Die FFP-2-Maske ist trocken. Der Tag beginnt gut.

Die Kinder trinken ihren Kakao aus und verzehren ihre Brote. Kurze Kontrolle vor dem Aufbruch. Hausaufgaben sind erledigt. Alle Hefte und Bücher in der Schultasche entsprechen dem Stundenplan. Alle Kinder sind auf allfällige Tests vorbereitet. Alle Kinder sind am Stand des Lehrplans. Alle Kinder haben ihre Masken mit. Alle Kinder haben ihre vollgerotzten Stäbchen im Plastiksackerl mit. Alle negativ. Der Tag beginnt gut.

Glücklicherweise hat der Wahnsinn jetzt ein Ende. Fortan werden die Lehrer die Stäbchen einführen bzw. die Kinder anweisen die Stäbchen einzuführen. Dem Herrn und der Bundesregierung sei Dank.

Ein Schritt auf die Straße. Maske auf. Schon wieder so ein Unverbesserlicher ohne Maske. Viel Spaß beim Sterben. Wenn die nicht alle anderen gefährden würden.

Ein kurzer Blick auf das Stammcafe. Gott sei Dank geschlossen. Nicht auszudenken, würden sich dort die Leute vor der Arbeit auf einen Kaffee treffen. Wie früher. Und nach der Arbeit auf ein Bier. Wie früher. Verantwortungslos. Dem Herrn und der Bundesregierung sei Dank.

In der Arbeit alles wie immer. Distanz und Maske. Leider kein Home-Office. Aber man kann nicht alles haben.

Nach der Arbeit der Weg zum Supermarkt. Lange Schlange vor der Kassa. Sind das jetzt zwei Meter. Oder sind das nur eineinhalb Meter. Unverantwortlich. Sicher ist sicher.

Und jetzt endlich der Weg zum Frisör. 50 Euro für den negativen Test. 20 Euro fürs Haareschneiden. Dem Herrn und der Bundesregierung sei Dank.

Endlich zu Hause angekommen. Die Kinder sind negativ getestet. Ruhe bis übermorgen. Gelernt haben sie nichts, da die Tests alle Zeit beansprucht haben. Gut. Deswegen wird ja nur jeden zweiten Tag getestet. Morgen werden sie etwas lernen.

Die Masken kommen in den Backofen.

Nachrichten ein. Die Bundesregierung freut sich über die positive Akzeptanz des Endes des Lockdowns.

In der Tat. Und morgen wird endlich wieder eingekauft. Mit Masken und Distanz.

Endlich Freiheit…

[Autor: G.B. Bild: Wikipedia/Raimond Spekking Lizenz: CC BY-SA 4.0]

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