Russisches Gas: Jetzt müssen wir für Nehammers Verhalten büßen

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Autor: E.K.-L. Bild: Wikipedia/European People’s Party Lizenz: CC BY 2.0


Oder: Wie man einen Geschäftspartner brüskiert

Jetzt herrscht große Aufregung in unserer Regierung, weil Russland nur mehr die Hälfte der üblichen Menge an Erdgas liefert. Doch über das Verhalten Moskaus sollte man sich im Bundeskabinett nicht wundern. Am wenigsten die Ministerin Leonore Gewessler, die es lange Zeit hindurch verabsäumt, die Gaslager aufzufüllen, sich mit Nebensächlichkeiten beschäftigt und nun längst geschlossene Dreckschleudern reaktiviert. Spaßvögel merken dazu an, die grüne Ministerin sei zwar zu allem fähig, aber zu nichts zu gebrauchen.

Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen. Wer einen Geschäftspartner so behandelt wie Karl Nehammer sein russisches Gegenüber, der sollte eigentlich wissen, dass dies nachteilige Konsequenzen hat.

Wer – wie es Kanzler Nehammer getan hat – sich bei den EU-Sanktionen als Scharfmacher aufspielt, um damit Gutpunkte in Brüssel zu sammeln; wer bei jeder Gelegenheit hinausposaunt, er wolle seinen langjährigen und stets vertragstreuen Geschäftspartner so schnell wie möglich loswerden; wer für Österreich wegen dessen großer Abhängigkeit von russischem Öl und Gas bei den EU-internen Gesprächen nichts herausholt, sondern brav den Mund hält; ja, der kriegt vom derart düpierten Vertragspartner über kurz oder lang die Rechnung serviert.

Ganz anders verhält sich unser östlicher Nachbar Ungarn, der ebenfalls hochgradig von russischem Gas und Öl abhängt. Hier hat Viktor Orbán bei der EU Sonderkonditionen für sein Land herausverhandelt. Ungarns Energieversorgung ist nach wie vor gesichert. Trotz der Schwierigkeiten im europäischen Pipelinesystem kommen derzeit immerhin 88 % des aus Russland erwarteten Erdgases in Ungarn an, das sind täglich etwa 10,6 Mio. Kubikmeter (statt wie bisher 12 Mio.).

Darüber hinaus werde die jetzt wegen einwöchiger Wartungsarbeiten ausfallende Menge kompensiert, so Außen- und Handelsminister Péter Szijjártó am Dienstag (21. Juni), nachdem er mit dem stellvertretenden russischen Minister für Energie, Aleksandr Novak, telefoniert hatte. Die am selben Tag in Angriff genommenen Wartungsarbeiten sind von Moskau im Voraus mit allen davon betroffenen Ländern abgestimmt worden.

Damit in Hinkunft weiterer Schaden von Österreich und dessen Bürgern abgewendet wird, sollten Nehammer und Gewessler das Sprichwort Wie man in den Wald hineinruft, so hallt es wider ein wenig beherzigen.

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