Es handelt sich um einen geschichtsträchtigen Ort. Kriege wurden verkürzt. Krisen wurden bewältigt. Kriege wurden angekündigt. Epochale Ereignisse begleitet.
Chruschtschow schlug mit dem Schuh auf den Tisch. Kennedy forderte Aufklärung über die Raketenstationierung auf Kuba. Colin Powell präsentierte die Beweise für Massenvernichtungswaffen im Irak. Hugo Chavez scherzte über die Verbreitung des Geruchs von Schwefel durch George W. Bush. Die zigfache Verurteilung der Selbstverteidigung Israels gegen mäßig erfolgreiche arabische Aggressoren.
In einem überaus launischen Film mit Peter Sellers wurde besagtes Gebäude sogar durch einen verrückt gewordenen Franzosen zum Verschwinden gebracht.
Es handelt sich um den Sitz der Vereinten Nationen in New York. Was sich dort vor Kurzem abgespielt hat, ist überaus schwer einzuordnen. Es war etwas zwischen historisch und komödienhaft.
Während die Staatenlenker ihre Nerven behielten und große Katastrophen in Form von Nuklearwaffeneinsätzen abwendeten und Peter Sellers Streifen wirklich und gewollt witzig sowie unterhaltsam war, stellte besagter Auftritt eine noch dagewesene und bis vor Kurzem unmöglich gehaltene Entgleisung dar.
Kein Staatenlenker trat vor die Generalversammlung und bedrohte Nachbarländer mit Krieg und Terror. Kein Staatenlenker stellte die Weltordnung ernsthaft in Frage. Kein Staatenlenker lobpreiste sein utopisch, totalitäres Regime mit der Ankündigung dieses über den gesamten Erdball verbreiten zu wollen.
Nein. Dies hätte nämlich für negative Berichterstattung gesorgt.
Es handelte sich vielmehr um ein junges Mädchen mit besonderen Bedürfnissen aus Schweden. Es wurde von seinen Eltern und dessen PR-Agenten dazu angehalten, einen hysterisch-apokalyptischen Aufruf an die Staatenlenker zu richten. Dutzende Staatenlenker agieren in dieser Angelegenheit als Komplizen bzw. als Auftraggeber.
Dass nun sogar aus dem Lager des internationalen Weltfriedens und der CO 2-Abrüstung kritische Stimmen kommen, spricht Bände. Vielleicht hat man es ein klein wenig übertrieben. Hoffentlich nehmen sich nicht alle Jugendlichen und Kinder, die Worte so zu Herzen. Etc. etc.
Der Verfasser dieser Zeilen hat zwar keinen Hang zur Dramatik, außer natürlich die versuchte Pointe erfordert es, aber eigentlich müsste nunmehr ein anderer Aufruf an die Welt ergehen:
Wie könnt ihr es wagen, ein junges Mädchen mit besonderen Bedürfnissen derart zu missbrauchen. Wie könnt ihr es wagen, eine ganze Generation durch diesen Wahn zu verblenden. Wie könnt ihr es wagen, die Zukunft von Industrienationen, Wohlstand, stabilen Sozialsystemen für eine wahnwitzige Utopie aufs Spiel zu setzen. Wie könnt ihr es wagen, Schulen, Lehrer, Universitäten, Professoren, Forscher, die zu anderen wissenschaftlichen Erkenntnissen gelangen bzw. über diese lehren möchten, gleichzuschalten, unter Druck zu setzen und die Mittel zu streichen. Und die letzte rhetorische Frage: Wann schreitet das zuständige schwedische Jugendamt endlich ein, um diesen Fall vielfachen Missbrauchs aufzuklären und einem Ende zu setzen?
Würde der Verfasser dieser Zeilen schreiben, wenn er Hang zur Dramatik hätte. Aber er ist ja kein verrückter Franzose.
[Autor: G.B. Bild: www.wikipedia.org/Neogeografen Lizenz: CC BY-SA 4.0]
G.B.
Schlagwörter:
Bild: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gretathunberg1.jpg