Brot und Spiele

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Autor: Manfred Tisal Bild: PxHere Lizenz: –


Der Tod von Queen Elisabeth und die Krönung des ewigen Prinzen Charles zum König eines Weltreiches stellen derzeit alles in den Schatten, was uns an Problemen beschäftigt und bewegt. Wird der neue König es schaffen, in die Fußstapfen seiner Mutter zu treten? Wird er es schaffen, das Commonwealth zusammen zu halten? Wird er es schaffen, ein Land zu regieren, das sich so sehr von allen anderen Staaten des Kontinents abhebt und das in puncto Gemeinschaft einen anderen Weg gegangen ist? Charles wird Staatsoberhaupt mit 73. Kein Problem. Unseres ist 78. Charles konnte viel von seiner Mutter, die 70 Jahre souverän das Land regiert hat, lernen. Unser Staatsoberhaupt hatte keinen Lehrmeister wie die Queen.

In der Zwischenzeit hat das Volk mit anderen Problemen zu kämpfen, während im Parlament Sommerpause herrscht und in den Ministerien auf Sparflamme „gekocht“ wird. Es wird zwar verhandelt und beraten, was jedoch dabei herauskommt, sind nur jene, die in den Verhandlungssaal gegangen sind. Aber getreu dem Spruch, der von dem römischen Dichter Juvanal geprägt wurde, gebt dem Volk Brot und Spiele, wird Brot in Form von Ausgleichszahlungen usw. an alle im Gießkannenprinzip verteilt und mit dem Spielen ist das Polittheater gemeint, an dessen Aufführungen das Volk fast gezwungen wird, Anteil zu nehmen. Als mich kürzlich auf einem Spaziergang durch Wien ein Student gefragt hat, warum das Parlament eine Kuppel hat, habe ich ihm geantwortet, ob er schon jemals einen Zirkus mit einem Flachdach gesehen hat. Juvanal, der römische Dichter meinte nämlich mit seinen Worten „Panem et circensis“ (Brot und Zirkusspiele).

Er muss aber Prophet gewesen sein und die Politik der Zukunft im Auge gehabt haben. Keine Kunst. Wohin man schaut, selbst ins Nichts, nur Chaos. Und Unverständnis. Asylanten erhalten, trotz null an Leistung genau so viel wie ein Staatsbürger, der durch seinen Obolus an den Staat erst die Zahlung ermöglicht. Mit diesem Geldgeschenk erhalten sie, das ist zu befürchten, eine Magnetfunktion für neue Flüchtlingsströme. Denn mit ihren Handys, (ebenfalls auf Kosten der Steuerzahler) sind sie ja in Verbindung mit den Ihren.

Aber wir können ja die Zähne zusammenbeißen und durch. Wenn man sich in Zukunft noch die Zähne leisten wird können, mit denen man in der Kälte klappern kann. Schade, dass man auf einer Seite nur wenig von dem Platz hat, was einen in diesen Zeiten bewegt. Wie gerne würde ich der europäischen Zentralbank auf die Klappern hauen, die den Leitzins erhöht und der Jugend die Möglichkeit nimmt, sich ein Leben aufzubauen. So schafft sich Frau Christine Lagarde den Ruf, Totengräberin der Zukunftschancen genannt zu werden.

Manfred Tisal ist Kabarettist, Moderator, Autor und Journalist.

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