Grüne Selbstzerlegung: Der Exodus der “jungen Wilden”

Chaos und Zerfall greifen bei den bundesdeutschen Grünen um sich, ein bekanntes Phänomen, das jetzt auch die jüngsten Mitglieder der Partei erfasst.

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Autor: A.R. Bild: Wikipedia/www.gj-bayern.de Lizenz: CC0 1.0


In einem beispiellosen Akt der Rebellion hat die komplette Führungsriege der Grünen Jugend Bayern sowie die Spitzen aus Niedersachsen ihren Austritt erklärt. Der Vorwurf? Die Partei sei zu einem Haufen ineffektiver Bürokraten verkommen, die ihre einstigen Ideale verraten haben.

Die jungen Grünen werfen ihrer Partei vor, die Regierungsmacht zu missbrauchen, um sich von den eigentlichen grünen Prinzipien zu entfernen. Die als Retter des Planeten und der sozialen Gerechtigkeit gepriesenen Grünen seien laut ihrer eigenen Jugend zu einer elitären Kaste verkommen, die den Kontakt zur Basis längst verloren hat. Die Führungskräfte begründen ihren Schritt mit einem tiefgreifenden „Entfremdungsprozess“ und „unüberwindbaren Widersprüchen“ zwischen ihren Idealen und der aktuellen Politik der Grünen. Der bayerische Landesverband kritisierte besonders Entscheidungen wie das Bundeswehr-Sondervermögen und die Räumung des Braunkohleorts Lützerath. Auch die harte Linie bei Bürgergeldsanktionen und die Asylrechtsreform stehen auf ihrer Liste der Unzumutbarkeiten.

In Niedersachsen verstärkt sich das Bild der Frustration: Rukia Soubbotina und David Christner beklagen das Abrücken ihrer Partei von sozialen Kernthemen. „Die Grünen haben sich von der sozialen Frage entfernt“, betonten sie. Besonders die Politik in Bezug auf das Bürgergeld und das Asylrecht sowie das Ausbleiben von Maßnahmen gegen die Wohnungsnot waren ihnen ein Dorn im Auge. Während die Grünen sich mit aller Kraft in den öffentlichen  Institutionen breitmachen, erleben sie zu Hause einen Exodus, der das klare Versagen ihrer adaptierten, machtzentrierten Politik unterstreicht und die wahren Ambitionen erkennen lässt.

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